Der Kanton Graubünden unterstützt die Gemeinden und Regionen im Aufbau von Netzwerken, in der Umsetzung von Projekten, mit fachlicher Beratung und Begleitung sowie mit Projektbeiträgen.
 

Palliativer Brückendienst Graubünden

14.02.2017

Palliativer Brückendienst Graubünden

Der Palliative Brückendienst Graubünden (PBD-GR) startete am 01.01.2013 als Pilotprojekt. Für diese Pilotphase übernahm die Geschäftsleitung der Spitex Foppa, Ilanz, im Mandat die Geschäftsführung des PBD-GR. Per 1. Januar 2017 wurde die strategische Leitung des überregionalen Spitexdienstes für komplexe palliative Situationen dem Verein palliative gr übertragen und geht nun von der Projektphase in den Regelbetrieb über.

Bildaufnahme aus der Medienkonferenz

palliative_gr.jpg

Von links nach rechts, A.M. Kreis, Pflegefachfrau PBD GR, Dr. T. Wieland, Präsident Verein „palliative gr“,
M. Lorez-Meuli, Geschäftsleiterin “palliative gr“, C. Schnoz, Geschäftsführung PBD GR, Dr. iur. Chr. Rathgeb, Regierungsrat DJSG

 
Medienmitteilung Februar 2017

Die letzte Zeit daheim verbringen -
der Palliative Brückendienst macht es möglich

75% der Menschen möchten zuhause sterben – die Realität sieht jedoch anders aus. Die meisten Menschen sterben im Pflegeheim oder im Spital. Der Palliative Brückendienst GR kann in komplexen palliativen Situationen zuhause oder in den Pflegeheimen zur Unterstützung und Beratung beigezogen werden und leistet somit einen wesentlichen Beitrag, dass der schwerkranke Mensch seine letzte Lebenszeit am Ort seiner Wahl verbringen kann. Das Projekt wird nun aus der Obhut des Kantons entlassen und die strategische Leitung dem Verein palliative gr übertragen.

Aufbau eines überregionalen Spitexdienstes – Surselva als Pionierregion
Das Pilotprojekt wurde durch eine Arbeitsgruppe der Gesundheitskommission Surselva iniziiert  und startete im August 2011. Das Vorzeigeprojekt überzeugte und ab dem 1. Januar 2013 konnte mit Unterstützung des Gesundheitsamts GR der Palliative Brückendienst auch in Chur und Umgebung angeboten werden. Seit zwei Jahren bietet nun auch das Unterengadin die Unterstützung durch ein palliatives Team vor Ort an. Die Projektphase wurde durch die Jenny-Menzi-Gertrud-Stiftung und die Krebsliga finanziell unterstützt. In dieser Zeit musste eine Lösung für eine nachhaltige Finanzierung gefunden werden. So können die palliativen Leistungen im Kanton Graubünden jetzt mit einem separaten Tarif abgerechnet werden.

Palliativer Brückendienst als Bindeglied
Der Palliative Brückendienst GR (PBD GR) ist ein ambulanter Dienst mit den Strukturen einer Spitex-organisation. Die Mitarbeiterinnen des Palliativen Brückendienst arbeiten im Akutspital und verfügen über eine Zusatzausbildung in Palliative Care oder Onkologie. Der medizinische Support  wird durch den leitenden Palliativmediziner des KSGR oder in der Engiadina Bassa durch den leitenden Arzt der Komplementärmedizin gewährleistet. Die Anmeldung kann sowohl durch den Hausarzt, die Pflegenden oder durch den Patienten resp. Angehörige erfolgen.  Die Mitarbeiterinnen besuchen den Patienten für eine Abklärung und Situationseinschätzung vor Ort. Durch die angebotenen Beratungen in komplexen Pflegesituationen (starke Schmerzen, Atemnot, Angst etc.) und Support bei Pflegeverrichtungen wie die Handhabung von Spritzenpumpen konnte der Palliative Brückendienst schnell Fuss fassen. In Pflegesituationen zuhause arbeiten der Hausarzt, der regionale Spitexdienst und der Palliative Brückendienst eng zusammen. Die Zuweisungen erfolgten zu Beginn vor allem durch Angehörige oder durch das Spital vor Austritt. Vermehrt werden die Dienste nun auch durch Pflegeheime in Anspruch genommen. Von der interdisziplinären Zusammenarbeit profitieren, im Sinne des Projektziels «für ein gutes Leben bis zuletzt», die Schwerkranken und ihre Angehörigen. Damit können nicht selten notfallmässige und nicht notwendige Spitaleinweisungen vermieden werden. “ Diese sind nämlich für Patienten, Angehörige und schliesslich auch für die Hausärzte und Pflegeheime und für die Akutspitäler äusserst unbefriedigende Ereignisse. “ so Dr. T. Wieland, Präsident der Vereins palliative gr.

Flächendeckende Versorgung ist das nächste Ziel
Das Ziel ist die flächendeckende Einführung des PBD GR im ganzen Kanton. „Wir werden im neuen Jahr weitere Spitäler im Kanton angehen und hoffen dort neue Teams aufbauen zu können“, so C. Schnoz, Geschäftsleiterin des PBD GR.

Per 1. Januar 2017 überträgt der Kanton nun die strategische Führung dem Verein palliative gr. Regierungsrat Dr. iur. Chr. Rathgeb dankt in diesem Zusammenhang allen, welche sich in den letzten Jahren im Kanton Graubünden für Palliative Care engagiert haben: „Dank Ihnen ist es gelungen Angebote zu schaffen, die es unseren Mitmenschen ermöglichen „ein gutes Leben bis zuletzt“ zu leben.“

Infobox/Begriffserklärungen

Ziel
Der Palliative Brückendienst Graubünden ist ein überregionaler Spitex Dienst, der die palliative Pflege und Betreuung zu Hause oder in der Langzeitpflege (Alters- und Pflegeheim)  unterstützt.

Für eine bestimmte Region ist ein spezialisiertes Palliative Team im Einsatz, welches mit allen ambulanten und stationären Versorgern lösungsorientiert und konstruktiv zusammenarbeitet. Der Palliative Brückendienst Graubünden kann in komplexen palliativen Situationen zur Unterstützung und Beratung hinzugezogen werden.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Der Palliative Brückendienst strebt eine kollegiale kontinuierliche Zusammenarbeit mit und eine Ergänzung zu Spitex und Hausarzt an und sieht sich nicht als deren Ersatz.

Dienstleistungen

  • Wir können den Patienten und seine Angehörigen in der Entscheidungsfindung und bei der Bewältigung des Krankheits- und Sterbeprozessesbegleiten.
  • Wir beraten und unterstützen das Behandlungsteam bei der Behandlung von komplexen und belastenden Symptomen wie Schmerzen, Atemnot, Müdigkeit, Angst, Übelkeito.ä.
  • Wir bieten fachliche Unterstützung bei der Handhabung von subkutanen Spritzenpumpen, Port-a-Cath Systemen o.ä. an. Wir erfassen vorausschauend mögliche Komplikationen sowie Krisen und passen entsprechende Massnahmen an.
  • Wir unterstützen Betroffene, Angehörige und Pflegeteams in palliativenNotfallsituationen, um Raum zu schaffen für gut überlegteEntscheidungen.

Erreichbarkeit
Wir bieten eine telefonische Erreichbarkeit über 365 Tagen während 24 Stunden an. Ein Einsatz vor Ort erfolgt nach Möglichkeit innerhalb von 24 Stunden.
In Notfallsituationen ist der Notfallarzt zuständig.

Team
Die Mitarbeitenden des Palliativen Brückendienstes sind diplomierte Pflegefachpersonen mit einer Zusatzausbildung in Palliative Care.
Der Palliative Brückendienst wird fachlich durch den Kaderarzt der Palliative Care des Kantonsspitals Graubünden unterstützt.

Anmeldung durch

  • Patient
  • Angehörige
  • Hausarzt
  • Spitex und Heime 

Kosten
Die Abrechnung erfolgt nach ärztlicher Verordnung durch den Spitex Tarif. Die Kosten sind durch die Grundversicherung und der öffentlichen Hand gedeckt.
Die Kostenbeteiligung durch den Patienten beträgt maximal CHF 8.-- pro Tag.

Erreichbarkeit 24h während 365 Tagen

Palliativer Brückendienst Surselva
Telefon  +41 81 926 57  66

Palliativer Brückendienst Chur und Umgebung
Telefon +41 81 254 85 00, Fax +41 81 254 85 11

Palliativer Brückendienst Engiadina Bassa
Telefon  +41 81 861 26  70

 

Der Flyer Palliativer Brückendienst Graubünden  ist auf der Website von palliative gr ersichtlich oder kann bei palliative gr kostenlos bestellt werden.

Für weitere Informationen steht Ihnen die Geschäftsführerin von palliative gr zur Verfügung:
Monika Lorez-Meuli, Geschäftsstelle palliative gr, Masanserstr. 14, 7000 Chur
081 250 77 47 oder info@palliative-gr.ch

Anmeldung / Registrierung