Peter Kropf aus Tomils ist Kommunikations- und Marketingspezialist, ehemaliger Wirt und Weinhändler. Dazu Gärtner, Kulturliebhaber, Slo-Food-Gourmet. Autor, Veranstalter von Biowein-Degustationen und engagiert in der Freiwilligenarbeit. Wenn er redet, ist er ganz wach – aber stets zurückhaltend. Ein feinsinniger Mensch, aufmerksam und zuvorkommend. Wenn er schweigt, ist er ganz wach – er scheint mit den Augen zuzuhören, interessiert und besonnen.
Eine Gelegenheit, Menschen kennen zu lernen
Sehr zuverlässig, sehr fleissig, sehr kreativ – so wird Peter Kropf im Rahmen seines freiwilligen Engagements beschrieben. Man traut ihm zu, Menschen verbinden zu können. Man staunt, dass er sich als Zugezogener für die Anliegen einer Bündner Gemeinde so einsetzt. Seine Ehefrau ist Bündnerin. Vor 30 Jahren übernahmen sie beide einen kleinen Hotelbetrieb in Davos, da der Vater seiner Frau krank wurde und den Betrieb nicht mehr weiterführen konnte. Zehn Jahre führten sie ein Leben als Wirtepaar – und Peter Kropf auch als Weinhändler. Danach zog es sie ins Unterland, bevor sie vor sechs Jahren in Tomils ein Minergiehaus bauten. "Wir haben es grad anders gemacht, als die meisten. In dem Alter, wo andere ihr Haus verkaufen, haben wir uns entschieden, eines zu bauen", so der 64jährige. Als seine Wohngemeinde Tomils alle über 55jährigen an eine Zukunftswerkstatt für mehr Lebensqualität einlud, dachte sich Peter Kropf, das wäre eine gute Gelegenheit, Menschen aus seinem Ort kennen zu lernen. Das war im Dezember 2013. Seit da ist er für die Gruppe Information zuständig, und diese Gruppe ist das Bindeglied zwischen allen anderen Arbeitsgruppen. So gibt es etwa eine Gruppe Kochen und Geniessen, eine Gruppe Natur oder eine Gruppe Begegnung und Kultur. Der Jazz- und Bluesliebhaber hatte keine Gutmenschengedanken, als er sich für sein ehrenamtliches Mitwirken in der Gemeinde entschied, "aber ich musste mir ohnehin Gedanken machen, wie das dann nach der Pensionierung weitergeht". Im Rahmen seiner Freiwilligentätigkeit möchte er gerne die Angebote, die es in der Region bereits gibt, besser bündeln und bekannt machen. Er denkt da etwa an Kulturveranstaltungen im Domleschg.
Zu dem werden, was man sich wünscht
Wenn Peter Kropf aus seinem Leben erzählt, ist viel Liebe und Hingabe spürbar. So kann man sich gut vorstellen, dass er es schafft, für seine „Domleschger Gaumenfreuden“, mehr als doppelt so viele Menschen zusammen zu bringen, als üblich. Dieser Verkäufer ist kein Blender – er setzt auf Authentizität und Nachhaltigkeit, auch im Sozialen. Wenn er sich fast dafür entschuldigt, dass er zunächst an sich gedacht hat, als er sich für eine ehrenamtliche Tätigkeit gemeldet hat, dann wird deutlich: Dieses Engagement ist wirklich aus freiem Willen entstanden, ganz unverkrampft, aus einer Lust an der Sache. Gerade so, wie wenn er aus Lust an der Sache in seinem Garten verschiedene Sorten pro-Specie-rara-Kartoffeln und Artischocken anpflanzt oder Experimente mit weissen und grünen Spargeln durchführt. Sein Interesse an der Welt zeigt sich aber auch, wenn er über E-Reader spricht oder erklärt, warum er keine eigene Webseite hat oder wenn er preisgibt, manchmal Sehnsucht nach der Stadt zu haben. Seine Kultiviertheit zeigt sich vielleicht gerade am Kleinen und Einfachen – dort knüpft er am Wesentlichen an. Zum Beispiel bei selber gemachten Urdinkelnudeln mit Kräutern aus dem Garten . Diese Einfachheit wirkt einladend und selbstverständlich. Wenn man ihm zutraut, Menschen verbinden zu können, dann liegt es vielleicht daran, dass er mit Leichtigkeit an den wesentlichen Dingen anknüpft, ohne sich selber dabei zu wichtig zu nehmen. Er wird zu dem, was er sich selber wünscht oder worauf er selber hinarbeitet: Er bündelt das, was schon da ist und bringt damit Wesentliches zum Vorschein.